Sind die Trockner heutzutage schlechter?
Gerade wenn man von Abluft auf Wärmepumpe umsteigt, kann man schon mal das Gefühl haben, dass so ein Wärmepumpentrockner nicht so gut trocknet wie der alte Ablufttrockner. Größer kann die Umstellung auch gar nicht sein. Wer von der Abluft kommt, hatte immer den Luxus, dass die Wäsche superschnell und supertrocken wurde. Wer jetzt auf Wärmepumpe umsteigt hat eine deutlich längere Laufzeit durch nicht mehr so heiße Temperaturen. Das ist erstmal grundsätzlich auch gut so, denn man spart über 50% an Stromkosten gegenüber eines Ablufttrockners.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, wenn der Wärmepumpentrockner so lange läuft, warum ist er dann energiesparender als der Ablufttrockner? Das kannst du dir so vorstellen: wenn du im Hochsommer bei Sonne und 35 Grad deine Wäsche nach draußen hängst, wird sie ja auch viel schneller trocken, als wenn es nur 20 Grad bei bewölktem Himmel ist.
Der Ablufttrockner trocknet mit einer viel höheren Temperatur als der Wärmepumpentrockner. Ist der Wärmepumpentrockner jetzt also schlechter als der Ablufttrockner? Grundsätzlich nicht, denn er trocknet einfach anders als der Ablufttrockner. War die Prozesswärme die erzeugt wurde, also die Wärme die die Wäsche durchströmt hat, bei 85 bis 110 Grad sind wir beim Wärmepumpentrockner nur noch bei einer Prozesswärme von 45 bis 60 Grad. Das bedeutet, dass der Ablufttrockner mit seinen 110 Grad die Wäsche auch übertrocknet, hat. Je nach Wäscheart ist trocknen im Ablufttrockner auch gar nicht so gut. Ein pflegeleichtes Textil hätte ich persönlich gar nicht in den Ablufttrockner getan, weil es dort einfach viel zu heiß ist, außer man stellt die Einstellungen entsprechend runter.
Also kann man das Gefühl haben, wenn man vom Ablufttrockner zum Wärmepumpentrockner wechselt, dass das Ergebnis nicht das Gleiche ist. Das ist auch richtig, denn die Wäsche wird im Wärmepumpentrockner nicht mehr übertrocknet. Die meisten Trockner haben heutzutage Feuchtigkeitssensoren in der Trommel, das heißt die messen die Restfeuchtigkeit in der Wäsche je nachdem welches Programm du eingestellt hast, welche Wäsche drin ist und wie das Gerät beladen ist. Wenn der Trockner aufhört, auch wenn auf der Uhr noch eine halbe Stunde stand, könnte das daran liegen, dass z.B. eine Jeanshose nicht 100% an den dicken Nahtstellen trocken ist. Das liegt einfach daran, dass die Feuchtigkeitssensoren diese dicken Nahtstellen nicht richtig erfassen kann und denkt die Jeans ist komplett trocken. Dabei ist sie an den Nahtstellen oder vielleicht auch dort, wo der Knopf zusammenkommt, noch nicht richtig trocken. Wenn du so etwas bei deinem Trockner festgestellt hast, kannst du bei genau diesen Kleidungsstücken einfach auf Extratrocken stellen damit es wirklich vollkommen trocken wird. Oder du nimmst die Jeans trotzdem raus, legst sie einfach noch mal für ein paar Stunden hin und der Rest trocknet auch noch von allein.
Sollte man denn jetzt sein Gerät austauschen, wenn man einen alten Ablufttrockner hat und dann einen neuen Wärmepumpentrockner kaufen? Grundsätzlich solltest du alle deine Haushaltsgeräte so lange nutzen, wie sie auch noch funktionieren. Jetzt kommt es beim Ablufttrockner ein bisschen darauf an, wie oft du den benutzt, da das wirklich das Gerät ist was der größte Stromfresser im Haushalt sein kann. Wenn du eine große Familie hast und wirklich den Trockner jeden Tag oder mehrfach in der Woche nutzt, kann es sich natürlich schon mal eher lohnen sich einen Wärmepumpentrockner anzuschaffen. Es macht dann vielleicht Sinn, deinen alten Trockner gebraucht zu verkaufen oder zu verschenken, z.B. an Freunde und Verwandte die noch Freude daran haben können und die vielleicht gar nicht so viel trocknen, sich aber vielleicht schon immer einen Trockner gewünscht haben. Wenn Du für Dich feststellst, dass du deinen Trockner gar nicht so häufig nutzt, dann hab noch so lange Freude an deinem Gerät wie es funktioniert.
Veröffentlicht am 06/05/2023
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